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Unfall mit Folgen ....


Ein simpler Oberschenkelbruch. "In spätestens drei Monaten sind sie wieder Top fit."
.....

Mit 50 im Rollstuhl?

Unfall mit Folgen......

Hallo Geoffrey und Mike!

Voller Verzweiflung habe ich im Internet nach Behandlungsfehlern gesucht und bin

so auf Eure Seiten gestoßen. Ich hoffe nun auf Eure Hilfe bzw. Tipps.

Ich heiße xxxx, bin xx und von Beruf Landwirtin. Eigentlich bin ich ein recht fröhlicher Mensch. Am 01.08.xx hatte ich einen Autounfall. So ein netter Trottel mit 2,2 Promille traf leider seine Straßenseite nicht mehr. Ich war in der 23. Woche Schwanger. Mein Baby starb durch den Aufprall. Ich hatte des weiteren innere Verletzungen und eine offene Oberschenkelsplitterfraktur. Mit dieser kämpfe ich eben jetzt noch. Es erfolgte sofort eine Marknagelung des gesplitterten Knochens. Nach 14 Tagen Krankenhaus wurde ich entlassen. Eine psychische Betreuung wurde mir nie angeboten. Etwa 14 Tage später bemerkte ich einen komischen "Knubbel" an der Stelle, wo der Oberschenkel gebrochen gewesen war. Ich fuhr sofort zum Krankenhaus, ich musste sowieso alle 14 Tage hin. Röntgen und dann die lapidare Antworte der dienst habenden Ärztin "Vielleicht ein Knochensplitter oder ähnliches, auf den Röntgenbildern sieht man nichts, wird schon mal rauseitern, dann soll ich bitte gleich kommen". Ca. 4 Wochen später habe ich auf eine genauere Untersuchung dieses "Dings" in meinem Oberschenkel bestanden. Ultraschall-Untersuchung: Sieht man nichts. Ich mach's jetzt kurz:

Ein normaler Oberschenkelbruch ist nach ca. 3Monaten verheilt, man kann wieder laufen. Ich humpelte nach einem Jahr noch. Es wurde mir zu dumm. 40 Röntgenaufnahmen im Krankenhaus - kein Ergebnis, keine Erklärung. Was jetzt kommt, betrachte ich als meine persönliche kleine "Horrorwoche". Ich fuhr zu einem anderen Doc. Er röntgte kurz beide Hüften mit Oberschenkelknochen - "Tja, die haben wohl gemurkst, der Knochen ist mindestens um 20 °C verdreht zusammen gewachsen". Ich fuhr sofort ins Krankenhaus. Wurde von der dienst habenden Ärztin heruntergemacht:

"Ich solle doch froh sein, überhaupt laufen zu können".

Am nächsten Tag Termin beim Chefarzt. Ebenfalls so übellaunig wie die Ärztin. "Was ich will, ja, wenn ich unbedingt meine, dann sehen wir uns das dann eben mal genauer an". Er gab mir das Gefühl, seine wertvolle Zeit zu verschwenden. Am übernächsten Tag Termin zur Computertomographie. Am folgenden Tag Termin mit dem plötzlich äußerst freundlichen Chefarzt. Die Verdrehung beträgt nicht 20, sondern ca. 30 °C. In spätestens 10 Jahren ein neues Hüftgelenk, das maximal 10-15 Jahre funktioniert und zwei insgesamt möglich wären - 22 und damit 30 Jahre dazu ist aber nur 50. Blitzschnell hatte ich dies im Kopf. Mit 50 im Rollstuhl? Tausend grauenhafte Gedanken schossen durch meinen Kopf. Oder den Knochen noch mal auseinander schneiden und neu zusammenbauen. Eine Horrorvorstellung für mich, nach einem Jahr "Laufen lernen", ca. 50 Einheiten Krankengymnastik, ambulanter Reha und tausend eigener Übungsstunden! Mein Gesprächspartner war eiskalt. Auf meine Fragen "Warum?" bekam ich medizinische Fachausdrücke und Drumherum-Gerede. Ich war am Ende. Ich nahm alle meine Unterlagen, raste aus diesem Krankenhaus, hocke mich draußen auf die Bank und heulte und heulte. Ich fuhr heim und heulte noch immer. Noch heute wundert es mich, dass ich heil heimkam. Ich betrat dieses Krankenhaus nie wieder.

Mit damals 22 - die Entscheidung war schnell getroffen. In Murnau wurde mittels einer Ultraschallknochenvermessung die Verdrehung auf exakt 38°C festgestellt. Neue OP, alter Nagel raus, mit der Knochensäge auseinander geschnitten, neuer Nagel mit Befestigungsschrauben rein. Knochensplitter raus schneiden. Verzweifeltes Laufen lernen. Ich hatte jedes Gefühl für gerade verloren. Schließlich hatte ich ja zuvor fleißig trainiert, die 40°C Außenrotationsdrehung mit reiner Muskelkraft ausgeglichen und konnte nahezu gerade gehen. Nun passierte genau das umgekehrte, ich ging total nach innen.

Es kostete mich drei Monate hartes Training in der ambulanten Reha, diesen Fehler wieder auszugleichen. Ganz habe ich es jedoch bis heute nicht geschafft. Fasziniert war ich von den nahezu "hübschen", kleinen Kreuzchen-Narben aus xxxxx, verglichen mit einer ca. 10cm langen, 2cm dicken "Wulst" aus dem ersten Krankenhaus. Ich übte und übte, trainierte und trainierte, die Schmerzen wurden besser aber hauptsächlich an der Stelle, wo der Knochensplitter war, geht immer noch ein brutales Ziehen aus. Ebenso habe ich Schmerzen im Knie.

Ein Jahr später wurden das Metall entfernt, ebenso die Stelle, wo der Knochensplitter war, erneut aufgeschnitten und eine Kniespiegelung gemacht. Heraus kam nicht viel. Knorpelschäden im Knie 1. und 2. Grades, aber ansonsten nahezu alles unauffällig. Eine ambulante Reha genehmigte die Krankenkasse nicht mehr, so erhielt ich nur noch Krankengymnastik. Ich ging nebenbei zur Schule und machte als zweitbeste meine Abschlussprüfung "Staatlich geprüfte Wirtschafterin für Landbau". Während dieser Zeit flog ich aus der Krankenkasse, meine 567-Tage-Frist war schon lange abgelaufen, aber durch die Schule war ich bis 31.X.0X mit meinem Vater mitversichert. Nachdem die Krankenkasse auch nicht so recht wusste, wie und was, wurde ich jetzt mal freiwillig versichert. Im April begannen meine Meisterkurse. Komme was wolle, ich will und werde dieses Ziel erreichen und Landwirtschaftsmeisterin werden. Es erfolgte nun die letzte OP in xxxx. Nach einer Kernspindtomographie wurde ein Wasserödem an der Stelle, wo ehemals der Knochensplitter war, herausgeschnitten, ebenso wurden hier und am Knie Nerven verödet. Ich hatte mit tausendmal gesagt:

Nur keine Hoffnungen machen, aber irgendwie denke ich, macht man sich die automatisch, wenn man Schmerzen hat und sich daraufhin operieren lässt.

Die Ärzte gaben mir eine Chance von 50:50. Die ersten drei Wochen schob ich alles auf die frischen Wunden, aber dann konnte ich es auch nicht mehr länger vor mir selbst verheimlichen: Die OP war für die Katz gewesen. Außer neuerlichen Narben war nichts, aber auch gar nichts besser geworden. Nach Schule und OP und OP und Schule sind meine Muskeln wieder mal total am Ende und ich beginne jetzt dann erneut mit Muskeltraining in der ambulanten Reha. Das erste Mal machte das echt Spaß, aber jetzt?!

Zur rechtlichen Seite:

Ich hatte anfangs einen besch....... Anwalt, dem ich jedoch nach einem Jahr kündigte. Mein jetziger Anwalt ist sehr gut, er bemüht sich. Es ist so, dass ja sowieso die Autoversicherung zahlen muss. Ich hatte ja keinerlei Schuld an dem Unfall. Wenigstens das habe ich schwarz auf weiß. Beim Unfallgutachten stellte sich heraus, dass ich nicht angegurtet war. Ein Brief der Versicherung folge sogleich: Durch mein Nicht-Angurten trage ich automatisch 50 % der Schuld selbst. Wieder war ich schockiert und am Ende. Ich kann es mir zwar fast nicht vorstellen, aber habe mich damit mittlerweile abgefunden. Es folgte zum Beispiel ein weiterer Brief der gegnerischen Versicherung: "Für den Tod Ihres Kindes sind Sie selbst durch Ihr nicht Angurten verantwortlich. Sollte das Gegenteil der Fall sein, müssen Sie und das beweisen." Nach diesem Brief habe ich 14 Tage lang nur geheult.

Ich sollte schuld sein, dass mein Baby tot war obwohl dieser besoffenen Trottel in mich gerast war?

Leider gibt es jedoch nichts, womit man beweisen könnte, dass das Baby ( ich habe ihn Alexander genannt) mit Gurt nicht gestorben wäre. Der Airbag wäre ja trotzdem gekommen. Die Schmerzen, der Schock, die OP usw. auch. Ich habe von drei verschiedenen Ärzten ( zwei ambulant behandelnden und einem aus xxxxx ) die mündliche Aussage, dass, wäre der Bruch sofort mit Nagel UND Befestigungsschrauben versorgt worden, die Verdrehung nicht passieren hätte können. Seit August 2002 werden, soweit ich informiert bin, generell Befestigungsschrauben angebracht. Im August 2000 war dies noch nicht so. Es war jedoch bekannt, dass Verdrehungen passieren können.

Was mich noch heute entsetzt ist, dass ich je insgesamt ca. 25 mal in einem Jahr zur ambulanten Untersuchung in diesem Krankenhaus war. Ich klagte von Anfang an über Schmerzen. Ich wurde geröntgt und getröstet. Wie bereits oben erwähnt, wurden ca. 40 Röntgenaufnahmen gemacht. Ultraschall usw. Nicht mal, als dieser Knochensplitter plötzlich deutlich fühlbar und auch sichtbar unter der Haut zum Vorschein kam, wurde gemessen, kontrolliert - könnte da etwas verrutscht sein?

Der andere Arzt, der die Sache aufbrachte, machte eine einzige Aufnahme vom Becken mit Oberschenkelansatz. Es dauerte 10 Minuten (!!!!!), dann hatte er eine Verdrehungsdifferenz von mindestens 20°C diagnostiziert.

Ich will Gerechtigkeit. Ein simpler Oberschenkelbruch. "In spätestens drei Monaten sind sie wieder Top fit." Ich höre es noch. Bin verzweifelt, verbittert, verängstigt - was wird noch alles kommen? Ich habe verständnisvolle Eltern, doch die viele Arbeit setzt auch Ihnen zu. In den praktischen Teilen des Meisters erkenne ich erst wieder die verdammte Zeit, in der ich normal gearbeitet und Erfahrungen gesammelt hätte, die ich so aber zwischen Ärzten, Krankenhäusern, Reha´s, Rechtsanwälten, Versicherungen usw. verbracht habe. Ich wollte wieder ein Baby. Bald. Vor drei Jahren.


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